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Ein filmanalytischer Vergleich

by Carsten Schneider

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ANFANG))((MUSIK)) („Sudermanns Garten“ von C. Schneider) LUKAS REHBAUM Unterwegs. RUBEN BRANDT Unterwegs. Unterwegs. Unterwegs. MONIKA REHBAUM Unterwegs mit dem Deutschlandfunk. ((MUSIK)) (fade away …) SCHNEIDER Ja. Herzlich Willkommen, meine sehr verehrten Damen und Herren und liebe Hörer des Deutschlandfunks. Unsere Sendung „Unterwegs mit dem Deutschlandfunk“ macht heute Halt in Hildesheim! CHOR-1 (WEIBLICH) (wie ein Reitsignal zum Bremsen) Brrrrr! CHOR-1 (MÄNNLICH) (staunend) Uiiiiiii! SCHNEIDER Durch die Sendung begleitet Sie Carsten Schneider. CHOR-1 (WEIBLICH) (hochhörend) Uhhuu! CHOR-1 (WEIBLICH) (schmerzend-zart) Ahhhh! CHOR-1 (kurzes Zischen) SCHNEIDER Hildesheim, die kleine Großstadt am Rande Hannovers, ist vielen bekannt als Bischofsitz mit seinen … CHOR-1 (WEIBLICH) (technisch-maschinell) Innnzzz… SCHNEIDER Imposanten Kirchen, … CHOR-1 (WEIBLICH) (erschreckend) Huch! SCHNEIDER Dem 1000-jährigen Rosenstock, … Chor-1 (WEIBLICH) (zustimmend) Schnuck! SCHNEIDER Dem Marktplatz im historischen Gewand … CHOR-1 (WEIBLICH) (schmelzend) Ahahaha… SCHNEIDER Oder vielleicht haben Sie von Hildesheim gehört, als der Stadt, mit der größten Spielhallendichte Europas. CHOR-1 (WEIBLICH) (roulettkugelartig) Rrrrrrrr… CHOR-1 (WEIBLICH) (mückengleich) Tststssts… SCHNEIDER Doch unser heutiger Besuch gilt nicht der Spielhalle CHOR-1 (luftpumpenartig) Pfff… SCHNEIDER Sondern der Denkhalle. Wir sind zu Besuch … CHOR-1 (WEIBLICH) (gummiballig) Boing … SCHNEIDER In der Universität zu Hildesheim! Und neben mir steht unser Gastgeber, - das ist der Dekan des Fachbereiches Medien, Theater und Pop.-Kultur! Guten Tag! DER DEKAN Guten Tag! CHOR-1 (wohlwollender Applaus nebst aufmunternder Laute) SCHNEIDER Herr Professor! In Hildesheim wird heute groß gefeiert! Vor genau 40 Jahren wurde hier der Studiengang „Kulturpädagogik“ ins Leben gerufen! ARCHIVAR KÄSTNER (verbeifliegend) Huhu-ha-hehe... SCHNEIDER Ja, und über das Wesen der Kulturpädagogik … ARCHIVAR KÄSTNER Brriiippp… SCHNEIDER Wollen wir mehr erfahren. Und aus diesem Grunde ARCHIVAR KÄSTNER Piep… SCHNEIDER Hat sich meine Kollegin Klara Lohmann unter die Studierenden gemischt! Frau Lohmann, bitteschön! LUKAS REHBAUM (technisches Weiterleitungs-Geräusch) Krrk… ((ATMOSPHÄRE)) (großer Innenhof. Studenten singen im Hintergrund bis zum Ende der Szene) CHOR-1 Un-ter-wegs mit dem Deutsch-land-fuuuuuunk! … KLARA LOHMANN Vielen Dank, Frau Schneider! Ich stehe hier im Innenhof der Universität unter einem Haufen Kulturwissenschaftsstudenten, und ich würde ihnen jetzt einfach mal die Frage stellen: Liebe Studenten! Was ist das beste – Eurer Meinung nach – an einem Kulturwissenschaftsstudium? ERSTE STUDENTIN Ich bin Mimi Mause, und ich finde es so schön … diese absolute Ruhe in dem Kulturbereich! ZWEITE STUDENTIN Ich bin Alchegül Osmanolu, und das Beste finde ich die Mensa! DRITTE STUDENTIN Ich bin Felizitas, am besten finde ich die jungen Männer! CHOR-1 (leichtes Lachen) VIERTE STUDENTIN Und das beste sind die Kacheln im Badezimmer! FÜNFTE StuDentin Ich bin Maxi Mummsen, und das Beste ist die Unikatze! ARCHIVAR KÄSTNER (wie ein Mensch, der einen Hund nachwaut) Wau! SECHSTE STUDENTIN Ich bin Monika, und finde am besten das kulturelle Angebot! SIEBTE STUDENTIN Ich bin Vanessa Meier, und das Beste ist der Geruch der anderen Studenten. CHOR-1 (kleines Kichern) ACHTE STUDENTIN Ich bin Leonie Mommsen, und ich mag am liebsten: das Rascheln der Blätter in der Unibibliothek! NEUNTER STUDENT Ich bin Christopher. Ich finde die Kataloge eigentlich am geilsten! CHOR-1 (verlegenes Lachen) ZEHNTER STUDENT Ich bin Dietrich Bamm, und das Schönste ist das offene Ende! ELFTE STUDENTIN Ich bin Beatrix, und ich halte mich am liebsten im Keller auf! ZWÖLFTER STUDENT Ich bin Michael James Clark, und die Schönste ist das Singen! CHOR-1 (allgemeine, fröhliche Heiterkeit) ZWÖLFTER STUDENT (im Hintergrund) Mußt du auch mal machen! … KLARA LOHMANN Vielen Dank, liebe Studenten! Das war’s dann hier im Innenhof! Zurück zu Ihnen, Frau Schneider! LUKAS REHBAUM (technisches Weiterleitungs-Geräusch) Krrk SCHNEIDER Ja, vielen Dank, liebe Klara! Und ich, liebe Hörer, habe mich mittlerweile in das Archiv der Universität begeben … CHOR-1 (aufsteigend): Brrrriitt! SCHNEIDER Das Archiv der Diplomarbeiten! CHOR-1 (WEIBLICH) (ängstliches Murmeln) CHOR-1 (MÄNNLICH) Ahhahahah… SCHNEIDER Abertausende von Diplomarbeiten! Und mit mir … ARCHIVAR KÄSTNER (eichhörnchenartig) O! SCHNEIDER Sitzt hier ein rundes Dutzend von Absolventen … CHOR-1 (WEIBLICH) (stimmaufwärmend im Hintergrund) O-o-o-o-o-a! SCHNEIDER Und Absolventinnen der Kulturpädagogik … MONIKA REHBAUM (zeitgleich) Kultur. Pädagogik. SCHNEIDER Und Angewandten Kulturwissenschaft! Erstmal ein Hallo in die Runde! ALLE ABSOLVENTEN Hallo! ARCHIVAR KÄSTNER Hallo! MANFRED RAMPE (leichtes Geschmunzel) ((GERÄUSCH)) (Schnalzen) SCHNEIDER Ja, von Ihnen, liebe Absolventen … ((GERÄUSCH)) (michaelschanziges Ploppen) SCHNEIDER Wollen wir heute mehr erfahren über die Kulturpädagogik. MONIKA REHBAUM (etwas versetzt mitsprechend) Kulturpädagogik. SCHNEIDER Und dazu begrüße ich gleich unseren nächsten Gastgeber: Das ist der Archivar der Diplom- und Magisterarbeiten Frau Beate Kästner! Guten Tag, Frau Kästner! ARCHIVAR KÄSTNER Guten Tag, Frau Schneider! SCHNEIDER Ja, Frau Kästner, äh; Sie leben hier unten seit 40 Jahren im Archiv und bewachen die kulturpädagogischen Diplomarbeiten … ARCHIVAR KÄSTNER Ja! Und seit Christi Geburt sind an der Wissenschaftlichen Hochschule zu Hildesheim und späteren Universität zu Hildesheim 4320 kulturpädagogisch-ästhetische Diplom- und Magisterarbeiten erschienen. SCHNEIDER Und … und Sie, Frau Kästner haben all diese Arbeiten gelesen. Worum geht es in diesen kulturästhetischen Diplomarbeiten? ARCHIVAR KÄSTNER Nun, am häufigsten geht es um Tische: Didaktische Praktische, Hektische Dialektische, Kretische Etepetetische, … CHOR-1 (singend, fade in …) ARCHIVAR KÄSTNER Städtische Magnetische, Ästhetische Fetische, Theoretische Nähtische … CHOR-1 (singend) Formalistische, Moralistische, Kapitalistische, Dualistische, Nihilistische, Egoistische, Optimistische, Pessimistische, Humanistische, Chauvinistische, Alchemistische, Folkloristische, Belletristische, Futuristische, Faustische, Uuuuuund Etepetetische! SCHNEIDER Ja. Und in dieser Vitrine hier neben uns sehen wir die erste Arbeit aus dem Jahr 1981. CHOR-1 (WEIBLICH) (aufschreckend) Huch! CHOR-1 (WEIBLICH) (erschrocken) Haah! SCHNEIDER Da sind etwa sechs Schreibmaschinenseiten unter dem Titel „Hören lernen“. ARCHIVAR KÄSTNER Ja. Das ist ’ne wunderbare Arbeit. Aber, wenn Sie mehr über Kulturpädagogik … MONIKA REHBAUM (gleichzeitig) Kulturpädagogik. ARCHIVAR KÄSTNER Erfahren wollen, … CHOR-1 (WEIBLICH) Ah, brrrim… ARCHIVAR KÄSTNER Da empfehle ich diese Arbeit aus dem Jahr 1985 von Klemens Brysch … CHOR-1 (WEIBLICH) Brrrim, ah… ARCHIVAR KÄSTNER „Wie kulturpädagogisch ist die Hildesheimer Kulturpädagogik … LUKAS REHBAUM (gleichzeitig) Kulturpädagogik. ARCHIVAR KÄSTNER …unter besonderer Berücksichtigung der kulturpädagogischen Kulturarbeit heute?“ SCHNEIDER Ja. Und diese Frage, die würde ich gerne in die Runde der Absolventinnen weitergeben. Vielleicht erzählen Sie einfach mal reihum von Ihren eigenen Forschungsschwerpunkten, von Ihren eigenen Diplomarbeiten! Bitteschön; vielleicht fangen wir gleich hier vorn bei Ihnen einmal an! MANFRED RAMPE (schüchtern) Ja. Mein Name stammt aus dem Jahr 1993 … Meine Arbeit stammt aus 93 und mein Name heißt Rampe, Manfred. Mein Diplomtitel lautete … der Titel meiner Forschung … also, der Titel meiner Diplomarbeit war (ich zitiere): „Das Problem der Selbstdarstellung und formalen Feigheit in der künstlerischen Fotografie heute“ ((GERÄUSCH)) (Umblättern von Papier) SCHNEIDER O! Ja. Das klingt spannend! MANFRED RAMPE Ja. Aber das ist schon ein bißchen her jezze, also „Fotografie heute“ ist eigentlich gestern … und da hat sich so viel getan, und mehr kann ich dazu auch nicht sagen. SCHNEIDER Ja, oder fragen wir doch einfach mal weiter! Unsere nächste Absolventin … vielleicht Sie mit dem Roller! ERIKA HAUSMANN Ja. Mein Name ist Erika Hausmann … SCHNEIDER Ah, Entschuldigung: den Namen Erika, den gibt’s heut’ nicht mehr! ARCHIVAR KÄSTNER (erschrocken) Ah, nein?! Also … MONIQUE HAUSMANN A… Ach so, Okay … ähm … nein … ARCHIVAR KÄSTNER (leise vorsagend) Monique! MONIQUE HAUSMANN Mein Name ist Monique … ARCHIVAR KÄSTNER (vorsagend) Hausmann! MONIQUE HAUSMANN (gleichzeitig) Hausmann! Das ist hier meine Arbeit von 2016 … ARCHIVAR KÄSTNER Hausmann! MONIQUE HAUSMANN Und äh der Titel lautet … ich les mal vor … ARCHIVAR KÄSTNER (vorsagend) Monique! MONIQUE HAUSMANN „Zwischen Ausatmen und Aufsaugen: Strategien der ARCHIVAR KÄSTNER (vorsagend) Gender … MONIQUE HAUSMANN Gender (De-)Konstruktion menschlicher und maschineller Stimmen am Beispiel des Staubsauger_innenduetts… ARCHIVAR KÄSTNER (gleichzeitig) _innenduetts! MONIQUE HAUSMANN Siemens kontra Vorwerk“. Und Kern meines Anliegens ist, ähm … ARCHIVAR KÄSTNER (vorsagend) Kurz zusammengefaßt … MONIQUE HAUSMANN Kurz zusammengefaßt … äh … FRAUKE SCHWALBENHALS (das Ruder übernehmend) Ja. Und meine Arbeit … äh … Ich heiße Frauke Schwalbenhals, geborene Lenbach, und meine Arbeit ist nämlich von 1989. CHOR-1 (Hintergrundgehüstel) FRAUKE SCHWALBENHALS Und damals ging es mir um … ich zitiere mal: „Das Problem der Untersuchung von Hanni und Nanni und deren Relevanz in Bezug auf die Verarbeitung melodischer Strukturen aus der Sicht der Kognitionspsych… psychologie“ Also, kurz gesagt Hanni und Nanni in großer Gefahr! Und damit gebe ich das Mikrophon weiter an Markus! MARKUS OBERMANN Ja. Hallo, hallo! Ich bin Markus Obermann. Meine Arbeit ist von 1996. Und ich les’ den Titel einfach mal vor: „Die Frau im Klavier – Ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des weiblichen Klavierspiels zwischen Apparat und Umwelt, zwischen Ästhetik und Marketing, … ROCKELINDE ROBERTSON Zwischen … MANFRED RAMPE Zwischen … MARKUS OBERMANN Zwischen Tradition und Experiment, … MANFRED RAMPE (gleichzeitig) Experiment … ROCKELINDE ROBERTSON (gleichzeitig) Experiment … CHOR-2 (singend) Zwischen Tradition und Experiment! MONIQUE HAUSMANN Zwischen … FR. DIETZFELBINGER (gleichzeitig) Zwischen … MARKUS OBERMANN Zwischen Sehnsucht und Depression, … MONIQUE HAUSMANN (gleichzeitig) Sehnsucht und Depression, … FR. DIETZFELBINGER (gleichzeitig) Sehnsucht und Depression, … MANFRED RAMPE Zwischen … FRAUKE SCHWALBENHALS Zwischen … MANFRED RAMPE Zwischen … MARKUS OBERMANN Zwischen Handynutzung und Raumwahrnehmung, FRAUKE SCHWALBENHALS (gleichzeitig) Zwischen Handynutzung und Raumwahrnehmung, Zwischen Bildungsanspruch und Selbstbewußtsein. MONIQUE HAUSMANN Zwischen Bildungsanspruch und Selbstbewußtsein. ROCKELINDE ROBERTSON Zwischen Defizit-Zuschreibung und verklärender Leseart! MANFRED RAMPE Zwischen ökonomischen Zwängen und kultureller Autonomie! MONIQUE HAUSMANN (gleichzeitig) … Zwängen … nomie … ROCKELINDE ROBERTSON (gleichzeitig) …nomie … MARKUS OBERMANN Zwischen … ROCKELINDE ROBERTSON Zwischen … FRAUKE SCHWALBENHALS Zwischen … FR. DIETZFELBINGER Zwischen den Anfängen der Frauen-Bewegung und modernem Industriebewußtsein, … RUBEN BRANDT Zwischen … MANFRED RAMPE Zwischen … RUBEN BRANDT Zwischen …zwischen, vielleicht … zwischen … vielleicht kann ich meinen Titel kurz … äh … dazwischen zischen! Und äh … mein Name ist Ruben, Ruben Brandt. Ich hab’ hier studiert 2001 äh … bis 2005. Und mein Titel war äh … ich lese vor: „Blut, Schmerz und Kommunikation … CHOR-2 (SINGEND) „Blut, Schmerz und Kommunikation … RUBEN BRANDT „Selbstverletzung als künstlerische Strategie der Performance-Art, exemplarisch dargestellt am Beispiel der Weihnachtsinszenierung „Der Kleine Prinz und Peter und Wolf“ an der Grundschule zu Ochtersum“ CHOR-2 (SINGEND) „Der Kleine Prinz und Peter und Wolf“ an der Grundschule zu Ochtersum“ RUBEN BRANDT Aber, leider, leider: der Titel wurde abgelehnt! … Aber die Arbeit ward später doch noch veröffentlicht – bei Suhrkamp – unter dem Titel (ich lese vor): „Konzeption und modellhafte Durchführung der Darstellung und Entwicklung einer Analyse zur erkenntnistheoretischen Metaphorik theatraler Befragung von Identität der Autonomie des szenischen Mediums und seiner Konsequenzen für eine Theorie und Praxis ästhetischer Erziehung“ Geht doch. Bestanden 2013. Coole Scheiße. FR. DIETZFELBINGER Coole Scheiße. ROCKELINDE ROBERTSON Ja. Coole Scheiße. MARKUS OBERMANN Ey. Coole Scheiße. FRAUKE SCHWALBENHALS Coole Scheiße. MANFRED RAMPE Coole Scheiße. ARCHIVAR KÄSTNER (verschämtes Kichern) RUBEN BRANDT Ach, und heut’ (Kichern) arbeit’ ich ... äh … als Kulturattaché in der chinesischen Botschaft und bin da verantwortlich für die Kulturgüter im asiatischen Raum. MIRIAM Hey! Ich heiße Miriam und meine Arbeit stammt aus dem Jahr 2016 – ich zitiere den Titel: „Fragen aus dem medienpolitischen Spannungsfeld zwischen Stillstand und Wandel audiovisueller Wirklichkeiten als empirische Untersuchung zur Lebenswelt und zu den Bedingungen des Schaffensprozesses bei komponierenden Jugendlichen anhand der genderspezifischen Untersuchung des Märchenfilms: „Drei Hasenrüssel für Aschenpüschel“ Die Note hatte damals ’ne Eins bekommen; es war auch echt viel Arbeit, die ich da reingesteckt habe, und mein Weg ging dann doch in eine andere Richtung: Heute arbeite ich als Tänzerin in einem Abendlokal. LUKAS REHBAUM Hallo. Mein Name ist Lukas Rehbaum. Ich bin 18 Jahre alt … MONIKA REHBAUM Äh … ich bin Monika Rehbaum, die Mama. LUKAS REHBAUM Ja, Mama … und ich bin der jüngste Diplomabsolvent an der Universität Hildesheim … MONIKA REHBAUM Der absolut Jüngste, ne! Das gab’s noch nie. LUKAS REHBAUM Ja. Und … ähm …ich freu’ mich insgesamt, daß ich meine Arbeit hier präsentieren kann! MONIKA REHBAUM Das Thema hat er sich ganz alleine ausgedacht! LUKAS REHBAUM Ja. Aber Du hast mir auch schon ein bißchen geholfen. MONIKA REHBAUM Ja. Aber trotzdem: Die Idee war deine. LUKAS REHBAUM Ja. Und … MONIKA REHBAUM Hochbegabt ist er! Das haben sie von Anfang an gesagt: „Der Junge ist hochbegabt.“ LUKAS REHBAUM Danke, Mama, danke … MONIKA REHBAUM Rehbaum. LUKAS REHBAUM Ich möchte ganz kurz den Titel meiner Diplomarbeit vorlesen. Und zwar: „Möglichkeiten der Steuerhinterziehung bei Non-Profit-Organisationen am Beispiel dreier Stehauf-Theaterbühnen in Niedersachsen“ MONIKA REHBAUM Äh, schon als kleiner, so dreijähriger … LUKAS REHBAUM (endgültig aus dem Konzept gebracht) Okay. Ähm … meine Diplomarbeit … wurde oftmals verlegt, und ist in die aller… ist in vielen verschiedenen Theaterbühnen …ähm … vor … MONIKA REHBAUM Aber mein Verdienst ist es schon auch hier … bis … LUKAS REHBAUM Ja. Isses. Danke, Mama! SCHNEIDER Na, dann machen wir doch bei … vielleicht bei Ihnen weiter! … Ja, Sie mit dem Federschmuck! HÄNKIE-BOY Ja. Ich, ja genau! Also, ich bin hier …ähm … Ich bin der Hänk, oder auch Hänkie-Boy – is’ mir egal! – Ich war hier bei Professor Hügel 1997 und hatte folgendes Thema: „Eine Untersuchung der subjektiven, sozialen und ästhetischen Dimension des Seemanns-Shanties unter Berücksichtigung des Motivs „Essen und Trinken“ im Film und Roman „Vom Winde verweht“ Bei Professor Hügel, ja, ich hatte so ’ne Note „Eins“, ja, „Sehr gut, am Ende auf jeden Fall“! Heute habe ich ’ne Kneipe in Königswusterhausen. Also, ist nicht wirklich meine Kneipe, ich bin aber relativ oft da … sie heißt „Das Kulturbordell“. SCHNEIDER Ja. Wir sehen schon nach dieser kleinen, ersten Runde: Die Kulturpädagogen sind kulturell breit aufgestellt. Und unser nächster Gast ruft aus dem Ausland an … äh … über die Telephonschaltung. Hallo, Frau Brennglas, können Sie mich hören? ROSWITHA BRENNGLAS (via Telephon) Ja. Hier ist Frau Brennglas, Roswitha! SCHNEIDER Ja. Guten Tag! ROSWITHA BRENNGLAS Können Sie mich hören? SCHNEIDER Ja. ROSWITHA BRENNGLAS Mein Diplom ist von 1988. Und mein Titel damals lautete … ich lese mal vor: „Wirkung und Bedeutung kreativer Tätigkeiten in der kulturpädagogischen Praxis dargestellt am Beispiel des Töpferns mit lernunwilligen Jugendlichen und deren Eltern in der Toskana“ Ja, und raten Sie mal, von wo ich anruf’! … Aus der Toskana! Ich bin immer noch hier! … Wir töpfern immer noch! … Mittlerweile in der dritten Generation! SCHNEIDER Na, das ist ja fantastisch. ROSWITHA BRENNGLAS O. Warten Sie mal … ich glaub’, bei mir brennt was an … ich rufe später noch mal an … SCHNEIDER Dann sagen wir mal alle: Werdertschi. ROCKELINDE ROBERTSON Alle Werdertschi? FR. DIETZFELBINGER Alle Werdertschi. MANFRED RAMPE Alle Werdertschi. MARKUS OBERMANN Alle Werdertschi. MONIQUE HAUSMANN Alle Werdertschi. FRAUKE SCHWALBENHALS Alle Werdertschi. MANFRED RAMPE (auflachend) Ha Ha Ha. MIRIAM Frau Schneider, Vorsicht! Ich glaube, Frau Kästner möchte durch … SCHNEIDER O Frau Kästner, da haben Sie ja einen ganz dicken Folianten mitgebracht! Was ist denn das? ARCHIVAR KÄSTNER O Frau Schneider, das ist ein ganz dicker Klopfer! Aus dem Jahr 1996, der längste Titel unter allen 4320 Arbeiten. Woll’n S’e ma’ hör’n? CHOR-1 Jaaaa! ARCHIVAR KÄSTNER Hähmmm … CHOR-1 (SINGEND) “Ei-Ei-Ei-Ei-Eine kritische Untersuchung zum Verhältnis von Bild und Text in Poesiealben als Positionsbestimmung im Spannungsfeld zwischen klassischer Ästhetik und Wahrnehmungsschulung auf dem Weg zu einer Postwachstumsgesellschaft und ihrer Bedeutung im Transformationsprozeß zwischen Selbstverständnis und Selbstverteidigung nebst Ansätzen politisch-kultureller Jugendarbeit anhand von Jugendlichen ohne Chancen im Vergleich zu sprachlicher Ausdrucksfähigkeit in der frühen Kindheit“ SCHNEIDER Ja. Herzlichen Dank! Ich seh’: wir gehen jetzt schon stark auf die Nachrichten zu. Und daher bitte ich die zwei letzten Absolventen, wenn es geht, mit einem kurzem Statement … FR. DIETZFELBINGER Ja! Mein Diplomarbeitsthema lautete: „Schlüsselkompetenzen in der Haftanstalt …“ CHOR-2 (SINGEND) „Schlüsselkompetenzen in der Haftanstalt …“ FR. DIETZFELBINGER „Hinterfragung eines gescheiterten Ausbruchsversuches anhand von literarischen Knüttelversen im Werke Herbert Hasenbüttels“ CHOR-2 (SINGEND) „Hinterfragung eines gescheiterten Ausbruchsversuches anhand von literarischen Knüttelversen im Werke Heinrich Hasenbüttels“ FR. DIETZFELBINGER Ja. Das soweit zu mir. SCHNEIDER Ja. Und unsere letzte Absolventin vielleicht ganz kurz, … wegen der nachfolgenden Nachrichten … ROCKELINDE ROBERTSON Ja. My name is Rockelinde Robertson. Ich komme aus Texas, Albuquerque. Bei uns gibt es nur kleine Kultur, deshalb bin ich hiergekommen in Hildesheim. Mein Thema war 1988 (ich zitiere): „Die Hose – Geschlechts… Geschlechtsspezifische Rollenzuweisung in der Mode des 20. Jahrhunderts am Beispiel eines zweibeinigen Kleidungsstückes“ Ich habe bloß Note 1,2 bekommen – da habe ich gleich noch mal studiert mit dem Thema: „Der Kaffeefleck – Literarischer Topos oder selbstverschuldete Qualität des Ergreifens von Material in der Themenfindung junger Autoren - Fragezeichen.“ Das war 1995. Habe ich immer noch nur die Note 1,1 gekriegt. Weiß ich nicht warum. Hab’ ich gleich noch mal studiert bis 2013. Dann mit Thema aus Texas: „Der Hahn – Über das Verschwinden des männlichen Haushuhns. Eine kulturwissenschaftliche Analyse über den Hahn im Spannungsfeld halbierter Hähnchen und moderner Literatur“ Habe ich 1,0 gekriegt! War ich fertig mit dem Studium im Hildesheim. Und dann zurück nach Texas, Albuquerque. Und da arbeite ich an der Tankstelle. SCHNEIDER Ja. Dann sage ich: Dankeschön very much! Und wir sind am Ende unserer Jubiläumssendung angelangt. Ich danke dem Dekan, ich danke Ton und Technik im Ü-Wagen draußen … ((MUSIKEINSATZ)) (Titelmelodie, fade in) SCHNEIDER Und ich danke natürlich un… unsern Absolventen! Und das letzte Wort, das will unser Archivar haben: Frau Kästner, bitteschön! ARCHIVAR KÄSTNER (in die Hände klatschend) So! Wunderbar! Aber bevor jetzt alle verschwinden: Bitte zusammen aufräumen, mit mir. Dahinten die Stapel nach links schieben … ((GERÄUSCH)) (Stapel schieben) ARCHIVAR KÄSTNER Die linken Stapel dann nach rechts schieben! ((GERÄUSCH)) (Stapel schieben) ARCHIVAR KÄSTNER So schön aufgeräumt hier! SCHNEIDER (zustimmend) Hm. ARCHIVAR KÄSTNER So schön aufgeräumt! ((GERÄUSCH)) (Ankündigungspiepen für die Nachrichten im Deutschlandfunk) SPRECHERIN DES DLF Deutschlandfunk. ARCHIVAR KÄSTNER Düdelüdelüdelü… RUBEN BRANDT Das war das Hörspiel … „Ein filmanalytischer Vergleich populärkultureller Strategien in psychoanalytischer Unterhose zur Analyse des Gelingens und Scheiterns von Komik als Modell Polyästhetischer Erziehung“ PRODUKTIONSLEITUNG UND IDEE Jürgen Zinke. Ja. Es war mir eine Freude, in dieser wohlklingenden Wissenschaft zu wühlen VERANTWORTLICH FÜR DAS GESAMTPROJEKT Stefan Krankenhagen RECHERCHE IM ARCHIV Marlene Ickert CHORLEITUNG UND MUSIKALISCHE EINRICHTUNG Chor-1: Manuela Hörr, Mark Roberts und Chor-2: Florian Brandhorst. Ciao ES SPRACHEN Ich bin Katharina Leschke, Tschüß. Bye-bye, my name is Vicky Rutschmann. Mein Name ist Dana Ahlgrimm, und Tschüß. Ciao Ciao, ich bin René Majumder. Tschüß, Tschüß, mein Name ist Werner Kiontke. Liselotte Ernestine von Borstel. Tschüß, hier ist Martin Leibing, auf Wiedersehen. Tschüß, Jacqueline Majumder war’s. Dr. Helga Behrendt, also Tschüß! Viele Grüße an alle. Tschüßi, und mein Name ist Daniela Wegener. Odila Debertin, Tschüß. Maren Tönnies, vielen Dank für dieses tolle Projekt, ich fühle mich total bereichert und sage auf diesem Wege Tschüß. Ich heiße René Gruschinski, ich wünsch Euch ’n schön’n Tag und viel Spaß. Sophie Heimes, Tschüß. Marion Stegen. Vanessa Henze. Jutta Bremer. Nüket Cetik. Brrrrrr, Tschüß, Ulla Röttger. Thomas Gießler. Stefan Kropp. Ich bin Marita Busch. Uwe Hipler, Adios. Tiny Janus. Michael James Clark. Petra Mürmann, das war lustig. Anne Graupner, schön war’s. Kornelia Brunke, Servus. Ein herzliches Tschüß von mir: Smilla Mürmann. Ich bin Joey Hörr. Jana Mürmann. Koko Lana Hörr als Jenine Salber. Sabine Meyer. Eylem Deniz Cetik, Tschaui. Christine Helmholt, und Tschüß. Christel Uhde. Dieter Bremer. Johann Hager, und vielen Dank fürs Zuhören. Und Ulrike Hager. Und zum Schluß: Franziska Wittkowski. Tschüß! Das war’s! EINE PRODUKTION VON CARSTEN SCHNEIDER 2019 CHOR-1 (AUSATMEN)

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HANDLUNG:
Die Sendung "Unterwegs mit dem Deutschlandfunk" macht Halt in Hildesheim. Denn an der Universität wird der vierzigste Jahrestag des Diplomstudienganges Kulturpädagogik groß gefeiert. Die Moderatoren Klara Lohmann und Carsten Schneider befragen Studenten und Absolventen zu deren wissenschaftlichen Vorlieben und Forschungsschwerpunkten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Titel der Diplom- und Magisterarbeiten von 1981 bis 2019.

STIMMEN:
Uwe Hipler, Thomas Gießler, Marita Busch, Michael James Clark, Koko Lana Hörr, Joey Midori Hörr, Nüket Çetik, Eylem Çetik, Jutta Bremer, Dieter Bremer, Ulla Röttger, Cornelia Brunke, Anne Graupner, Petra Mürmann, Smilla Mürmann, Janna Mürmann, Mark Roberts, Franziska Wittkowski, Sabine Meyer, Christine Helmhold, Manuela Hörr, Christel Uhde, Liselotte Ernestine von Borstel, Odila Debertin, Tiny Janus, Stefan Kropp, Vanessa Henze, Marion Stegen, Maren Tönnies, Florian Brandhorst, Dana Ahlgrimm, Katharina Leschke, René Majumder, Vickie Rutschmann, Werner Kiontke, Jacqueline Majumder, Carsten Schneider, Daniela Wegener, Ulrike Hager, Johann Hager, Dr. Helga Behrendt, René Gruschinski, Martin Leibing, Stefan Dybowski

Text, Ton und Regie: Carsten Schneider
Recherche im Archiv: Marlene Ickert

Chorleitung und musikalische Einrichtung:
Manuela Hörr, Mark Roberts und Florian Brandhorst

Produktionsleitung:
Jürgen Zinke (Hildesheim/Heersum),
Jacqueline Majumder (Berlin)
Supervision: Stefan Krankenhagen

Eine Produktion von Carsten Schneider
Im Auftrag der Universität Hildesheim
Berlin, 2019

Spieldauer: 19 Minuten und 56 Sekunden

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released October 10, 2019

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Carsten Schneider Berlin, Germany

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